Die spielen einen äußerst physischen Männerfußball

18.10.19   Vorbericht von OTZ+

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Peter Dauel möchte nichts beschönigen. Im Gegenteil, der Co-Trainer von Grün-Weiß Stadtroda greift auf das vielsagende Wort „Katastrophe“ zurück, wenn man ihn auf den derzeitigen Tabellenplatz – Platz acht – seines Teams anspricht. „Uns wurde schon mitgeteilt, dass wir quasi einen Punkt näher am Abstieg als am Aufstieg sind“, berichtet Dauel – und muss dann doch ein wenig lachen. Galgenhumor und so.

Doch der 39-Jährige macht keinen Hehl daraus, dass man intern unzufrieden sei, man zweifelsohne hinter den Erwartungen liegen würde. Zwar habe man fünf der sechs letzten Partien in der Landesklasse nicht verloren, doch allein wenn er noch einmal das Remis (2:2) gegen Aufsteiger Moßbach in den heimischen Gefilden Revue geschehen lässt, packt er die verbale Kritik-Keule aus, schließlich führten die Gäste aus dem Saale-Orla-Kreis temporär mit 2:0.

„Das kann nicht unser Anspruch sein“, moniert der Co-Trainer und erinnert auch daran, dass Haudegen Christian Reimann (39), der eigentlich nur noch bei der 2. Mannschaft kickt, einen Treffer zum späteren Unentschieden beisteuerte. Da habe sich sein Team gegen Bad Lobenstein weitaus besser präsentiert, selbst wenn es dort am vergangenen Wochenende 1:3 unterlag. Es sei ein couragierter Auftritt gewesen, doch zweifelsohne sei man in puncto Fußball schon einmal weiter gewesen, gibt Dauel zu bedenken.

Doch wo Licht ist, gibt es naturgemäß auch Schatten. Auch bei den Grün-Weißen greift besagte Floskel – und wie. Denn kein Geringerer als Kapitän und Allzweckwaffe Karl Grohs ist derzeit nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, da ihn ein hartnäckiges Ödem am Knöchel plagt, welches er voraussichtlich noch bis zum Ende der Hinrunde mit sich herumtragen wird. „Das ist sehr schmerzhaft, er muss getapt werden, kann kaum trainieren, und Karl lebt natürlich auch von seiner ausgesprochenen Athletik, auf die er jetzt erst einmal nicht vollends zurückgreifen kann“, berichtet Peter Dauel, der auch betont, dass besagte Einschränkung seines Kapitäns auch eine grundlegende Schwächung seines Teams darstelle. Nichtsdestotrotz, am Sonnabend, wenn denn ab 15 Uhr der FSV Schleiz im Roda-Stadion gastiert, will Karl Grohs fürs Erste auf die Zähne beißen und auflaufen.

Wenn Peter Dauel über den kommenden Gegner aus Schleiz sinniert, der auf Platz zwei der Tabelle rangiert, schwingt da reichlich Respekt mit, denn für ihn sind die Kicker aus dem SOK das vielleicht stärkste Team der Liga. „Die spielen einen äußerst physischen Männerfußball. Die sind topfit und laufen, laufen und laufen“, warnt Dauel, der am Sonnabend auch auf Stürmer Simon Fuchs verzichten muss, da dieser gerade am anderen Ende der Welt, in Neuseeland, verweilt. „Wir haben in den vergangenen Tagen viel mit der Mannschaft geredet. Ich hoffe, dass sie alle begriffen haben, um was es da jetzt geht, ansonsten können wir womöglich nach einem Drittel der Saison alle unsere Ziele bereits abschreiben“, sagt Dauel, für den die Begegnung gegen den FSV Schleiz durchaus Endspiel-Charakter besitzt. OTZ/Markus Schulze